E r z i e h u n g
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12 Forderungen eines Kindes an seine Eltern /ErzieherInnen

1. Verwöhne mich nicht!
Ich weiß genau, dass ich nicht alles bekommen kann. Ich will dich nur auf die Probe stellen.

2. Sei nicht ängstlich, im Umgang mit mir standhaft zu bleiben!
Mir ist Haltung wichtig, weil ich mich dann sicherer fühle.

3. Weise mich nicht im Beisein anderer zurecht, wenn es sich vermeiden lässt!
Ich werde deinen Worten mehr Bedeutung schenken, wenn du zu mir leise und unter vier Augen sprichst.

4. Sei nicht fassungslos, wenn ich zu dir sage: "Ich hasse dich!"
Ich hasse nicht dich, sondern deine Macht, meine Pläne zu durchkreuzen.

5. Bewahre mich nicht immer vor den Folgen meines Tuns!
Ich muss auch peinliche und schmerzhafte Erfahrungen machen, um innerlich zu reifen.

6. Meckere nicht ständig!
Ansonsten schütze ich mich dadurch, dass ich mich taub stelle.

7. Mache keine vorschnellen Versprechungen!
Wenn du dich nicht an deine Versprechungen hältst, fühle ich mich schrecklich im Stich gelassen.

8. Sei nicht inkonsequent!
Das macht mich unsicher und ich verliere mein Vertrauen zu dir.

9. Unterbrich mich nicht und höre mir zu, wenn ich Fragen stelle!
Sonst wende ich mich an andere, um dort meine Informationen zu bekommen.

10. Lache nicht über meine Ängste!
Sie sind erschreckend echt, aber du kannst mir helfen, wenn du versuchst, mich ernst zu nehmen.

11. Denke nicht, dass es unter deiner Würde sei, dich bei mir zu entschuldigen!
Ehrliche Entschuldigungen erwecken bei mir ein Gefühl von Zuneigung und Verständnis.

12. Versuche nicht, so zu tun als seiest du perfekt oder unfehlbar!
Der Schock ist groß, wenn ich herausfinde, dass du es doch nicht bist.

*********

Zum Trost lass dir gesagt sein, dass Siegmund Freud der Ansicht war, es gäbe für die Menschen drei "unmögliche Aufgaben": das Heilen, das Regieren und das Erziehen.
Und da ich so schnell aufwachse und es für dich sicher schwer ist, mit mir Schritt zu halten, danke ich dir für jeden Tag, an dem du es versuchst.

"Solang ich jung bin suche ich mir einen älteren Menschen, der bereit ist von mir zu lernen. Wenn ich alt bin, suche ich mir einen jungen Menschen von dem ich etwas lernen kann".
(Bert Brecht)

Erziehung in Freiheit von religiösen Zwängen und Dogmen

Lehren wir unsre Kinder,

...dass sie sich selbst genug sind. Dass sie nichts außerhalb ihrer selbst brauchen, um glücklich zu sein.

...dass sie vollkommen sind. Dass sie nichts ringen müssen, in dem sie "besser" sein sollen.

...dass sie die Fülle in sich tragen und um nichts konkurrieren müssen.

...dass sie nicht besser sind, wenn sie an dieses glauben, als andere, die an jenes glauben. Zu viele gottlose Taten wurden im Namen Gottes verübt.

...dass sie nicht nur, um geliebter zu sein, Gutes tun müssen und nicht nur, aus Angst vor Betrafungen, schlechtes unterlassen sollen. Kurz: Dass man Gutes tut um des Guten Willens.

...dass Furcht und Angst niemals auf Dauer siegen können, denn Licht ist strärker als die Dunkelheit, Licht scheint ins Dunkel, aber das Dunkel nie ins Licht.

...dass bedingungslose Liebe nach nichts verlangt. Wo könnte grenzenlose Liebe eine Grenze haben?

...dass es Überlegenheit in Wirklichkeit nicht gibt.

...dass sie nicht aufhören zu hinterfragen. Auch dann nicht, wenn solche, die glauben, mehr zu wissen und nicht mehr weiter wissen sagen: "Gott will nicht, dass wir das wissen" oder das hinterfragen gar verteufeln.

Aber: Lehren wir unsre Kinder nicht durch unsere Worte, sondern durch unsere Taten; nicht durch diskutieren, sondern durch vorleben.

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